Serie "Gib mir Schwung"
Gib mir Schwung I - David, interaktive Dia-Installation, Ton, Bewegungsmelder, Schaukel, 1996
1st ART PRIZE - 4th JESTEBURG ART WEEK, Jesteburg, Germany ℗
Fotografie: Klaus W. Eisenlohr, Paola Telesca
Gib mir Schwung
Hin und her,
den Raum umgreifend,
wandern Projektor und Projektion:
Gib mir Schwung!
David schaukelt und lacht:
Gib mir Schwung!
eine Bewegungstäuschung.
ein filmisches Moment.
Gib mir Schwung!
p.telesca
1. Kunstpreis Jesteburger Woche, 2000
Thema Romantik
"Erlebnisse, Momente, Empfindungen, Gefühle,
die sich in Liebe verwandeln,
fließend, ohne Widerspruch, ohne Fragen,
die ankommt, uns ansteckt und wieder weg geht."
p.telesca
Gib mir Schwung II - Ruth, 1996
In einem verdunkelten Raum ist eine Diaprojektion zu sehen. Der Projektor ist durch Federn an der Decke befestigt und kann vom Betrachter bewegt werden. Das projizierte Dia zeigt ein Mädchen und hält nur einen Moment ihrer Hüpfbewegung fest. Eine durch Bewegungsmelder eingeschaltete Tonkulisse unterstützt das Bild und gibt den Rhythmus der Schritte wieder. Die Projektion des hüpfenden Mädchens bewegt sich auf und ab über einem auf den Boden gezeichneten „Himmel und Hölle“-Spiel.
„RUTH“ und „DAVID“ sind 2 Arbeiten, die sich ergänzen. Sie sind eine Auswahl von zwei unterschiedlichen aber komplementären Bewegungen - Schaukeln und Hüpfen.
Gib mir Schwung III - Schwindel, 1998
Interaktive Dia-Installation - Diaprojektion, Ton, Bewegungsmelder, Fernsteuerung
In einem verdunkelten, abgeschlossenen Raum ist eine Diaprojektion zu sehen. Der Projektor ist in einem beweglichen, kleinen Kasten installiert, und kann vom Besucher ferngesteuert werden.
Das wiedergegebene Bild zeigt ein rotes Spielzeugauto (Match Box). Beim Fernsteuern entsteht ein Spiel von Schärfe und Unschärfe, das einen zusätzlichen Eindruck von Bewegung bietet.
Bewegungsmelder aktivieren eine bandgestützte Geräuschkulisse. Man hört ein spielendes Kind.
Die Aufnahmen sind so bearbeitet, daß auch hier ein zusätzlicher Eindruck von Bewegung im Raum entsteht. Bild und Ton ergänzen sich im Moment des Spiels.
GIB MIR SCHWUNG IV, 1998
In einem kleinen Raum ist die Diaprojektion eines grünen Frosches zu sehen. Der Projektor ist an der Decke durch Federn befestigt und hat einen Griff, der vom Betrachter gezogen werden kann. Der Frosch bzw. die Projektion hüpft eingeschlossen in seiner Nische. Eine durch Bewegungsmelder aktivierte Tonkulisse ergänzt das Bild. Man hört Landgeräusche, einen quakenden Frosch, Grillen und eine Nachtigall.
Fotografie: Klaus W. Eisenlohr
Hacia: Rotunde - Raumlabor, 1994-1995
”Hacia” ist ein spanisches Adverb und steht für Richtung. In dieser Arbeit werden die Möglichkeiten gegensätzlicher Richtungen und Bewegungen im Raum erkundet und überprüft.
In einer geschlossenen kreisförmigen Projektionswand (Metallgerüst mit Stoffbespannung) von 3,10 Meter Höhe und einem Durchmesser von 8,5 Meter steht ein zentrales Tischgerüst mit Antriebsmotor und drehbarer Platte. Auf dem zentralen, beweglichen Tischgerüst wurden 6 Diaprojektoren strahlenförmig aufgestellt und mit 486 Dias bestückt. Kontakte an der Tischplatte steuern die Projektoren.
Das Diaprogramm zeigt einen Hintergrund (360° Panorama), auf den laufende Beine projiziert werden. Einzelne Bilder eines Super-8 Films sind mittels Reproverfahren zu Dias gemacht worden.
Während das reale Bildmotiv eine Vorwärtsbewegung zeigt, findet die Projektionsabfolge auf der Wand gegenläufig statt. Es entsteht Irritation von Richtungsbezug und Bewegung. Die Situation ruft in ihrem Raumgefüge beim Betrachter eine optische Verwirrung hervor, gepaart mit einem „angenehmen Schwindel“. Bewegt sich der raumintegrierte Besucher jedoch konzentrisch, so wechselt der Schwindel in ein harmonisches Gefühl über. Das Ein- bzw. Ausschalten der Projektoren markieren rhythmisch die Schritte.
Fotografie: Paola Telesca
Hausblick, 1995 - filminstallation
„Hausblick“ ist eine Filminstallation, die aus 4 simultanen Projektionen (Super-8 Film, s/w, Ton) besteht. Vier Projektoren zeigen unter freiem Himmel auf der gegenüberstehenden Hauswand alltägliche Momente normalen Lebens in einem mehrstöckigen Haus. Die Filme wirken wie beleuchtete Fenster, durch die man Nachbarn beobachten kann. Wie beim echten Voyeurismus bleiben die Perspektiven stets dieselben, die Szenen ungeschnitten. Eine Synchronisation der Situationen schafft Momente der Berührung und Interaktion und läßt dem Betrachter Raum, diese Momente selbst zu finden. Die Vertonung setzt zusätzliche Akzente, verbindet und verstärkt die „Handlung“. So kommt es, daß z.B. das Saxophonspiel des nackten Mannes aus dem dritten Stock das Verhalten des Paares im ersten Stock beeinflußt.
Die einzelnen Szenen wurden in „slow motion“ gespielt und mit einer Kameraauflösung von 6 Bildern pro Sekunde gedreht. Das ergibt mit einer Projektionszeit von 18 Bildern pro Sekunde einen „Zeitraffer-Effekt“ der Bewegungen.
Hausblick wurde im Sommer 1995 unter freiem Himmel im Skulpturen-Park, Tacheles aufgeführt. Das Projekt wurde von der Senatsverwaltung für Kulturelle Angelegenheiten und vom Skulpturen-Park, Tacheles, unterstützt.
Darsteller Paula Rodríguez Sickert, Nicolás Hammerschlag - I. Stock
Josée Dionne, Francisco Domínguez, Ciro Morello - II. Stock
Peter Maria Hoever - III. Stock
Iris Schieferstein, Sebastian Sengewaldt, Mello, Marcial Ugarte - IV. Stock
Kamera Nicolás Hammerschlag, Ali Reggab
Licht Rodrigo Villarzú, Ciro Morello
Ton u. Musik Dr. Karsten Kössler
Drehbuch Paola Telesca, Nicolás Hammerschlag, Marcial Ugarte
Regie Paola Telesca, Marcial Ugarte
Nach einem Entwurf von Paola Telesca.
Fotografie: Rodrigo Villarzú
The annunciation of Maria, 2001 - Video-installation, digitale Animation
Ein verdunkelter Raum hat als einzigen Blickfang einen altertümlichen, vergoldeten Bilderrahmen. In ihm wird das Gemälde "Die Verkündigung" von Rogier van der Weyden aus dem Jahre 1435 per Videobeamer rückseitig hineinprojiziert. Um der Textur des originalen Bildes zu entsprechen, ist die Rückwand des Bilderrahmens mit Leinwand bespannt. Die inhaltsträchtigen Bildelemente wurden am Rechner frei gestellt und animiert.
Es soll auf einen ersten Blick den Eindrück entsteht, daß das Bild "still" hängt. Die Bewegungen sind sanft und minimalistisch und beim genauerer Betrachtung spürbar. Ausgehend vom Charakter des Gemäldes erzähle ich meine ganz persönliche Version der Verkündigungsszene.
Original Bild von Rogier van der Weyden Darstellung der Animationsabläufe
Ablauf der Animation
Der Engel bewegt die Flügel mit weichen Bewegungen. Sanfte Windstöße versetzen die Fensterläden in Bewegung. Eine Lilie schwebt aus der Vase zu Boden und wird vom Wind bewegt. Maria blickt nach links. Dann läßt sie ihren Blick hinter sich zum Fenster wandern.
Der Wind weht stärker. Maria lächelt nun nicht mehr. Die Seiten des Buches in ihrer Hand flattern und eine zweite und dritte Lilie fallen ebenfalls herab. Maria bewegt die Hand, in der sie ihr Buch hält. Das Klappen der Fensterläden verstärkt sich. Durch das Fenster hindurch läßt sich in der Ferne der Ausbruch eines Vulkans erkennen. Der Deckenleuchter und das Emblem über dem Bett geraten in Schwingung. Nun bebt das gesamte Bild innerhalb des Bilderrahmens. Die Orangen fallen vom Kamin hinunter auf das Kissen und weiter auf den Mantel des Engels. Schließlich rollen sie auf den Boden und bleiben dort liegen. Die Flasche auf dem Kaminsims schwankt, bleibt aber auf ihrem Platz. Maria schaut von der linken Seite des Zimmers zur rechten und neigt ihren Kopf. Das gesamte Bild taucht sich in Dunkelheit und der Himmel verdunkelt sich plötzlich zu einem satten Lila. Als Kontrast zur verdunkelten Umgebung zeichnet sich über Marias Kopf ein gelber, glänzender Heiligenschein ab. Maria blickt erneut durch den Raum und betrachtet ihn von links nach rechts. Danach kehrt das Lächeln in ihr Gesicht zurück. Das gesamte Bild erhellt sich und alle Bildelemente befinden sich auf ihrem ursprünglichen Platz. Der Ablauf der Geschichte wiederholt sich in einer endlose Schleife.
Die Verkündigung von Maria, 2001
Stills aus der Animation, Fotografie, 21x29,7cm
S-Bahn Projekt Südring - Kunst aus dem Waggon, 1993-1994
Gegenläufig, 1994
Kunstaktion der UdK in Zusammenarbeit mit der Karl Hofer Gesellschaft und der Reichsbahn
Auf der gesamte Länge eines Waggons, der an einer normal betriebenen S-Bahn angeschlossen war, wurden Bilder laufender Beine projiziert, die aus einer Filmsequenz (Super-8 Film, s/w) entnommen wurden. Die Einzelbilder des Bewegungsablaufs wanderten von einem Fenster (Projektionsfläche) zum nächsten - entgegen der Fahrrichtung des Zuges. Daraus ergab sich ein Spiel von Richtungen, Beschleunigung und Verlangsamung. (Publikation)
Bewegung und Stillstand - Innenraum und Außenraum - Einblick und Ausblick - Beschleunigung und Verlangsamung
Fotografie: Paola Telesca, Siochàin Hughes
Unter 4 Augen, interaktive Videoprojektion, 2000
Ein Monitor steht im Raum auf einem Sockel. Er ist auf die Fensterscheibe gerichtet und steht auf Augenhöhe etwa einen Meter von ihr entfernt. Zwischen dem vollständig abgedichteten Bild des Monitors und der Fensterscheibe befindet sich ein Rohr, in das der Galeriebesucher nur von außen (außerhalb der Fensterscheibe) hineinschauen kann. Blickt man in das Rohr, sieht man das Gesicht eines Mannes in Nahaufnahme, der offensichtlich etwas sucht ... .
Videostills
In Bewegung, 1993
Es handelt sich um ein Projekt (Entwurf) im Durchgangstunnel des S-Bahnhofs Hermsdorf, Eingang Ulmenstrasse. Die Gestaltung versteht sich als Kunst im öffentlichen Raum.
Unter Beachtung der vorgegebenen Form des Tunnels, einem Waggoninneren nicht unähnlich, werden entlang den Wänden 49 Flächen als geschlossene und offene Fenster gestaltet (Plexiglas, Aluminiumrahmen). Die darin angebrachten Großfotos zeigen Motive von Städtebildern mit Langzeitbelichtung, die den Durchgehende in den Kontext des Reisens stellen. Der Tunnel erhält somit den eindeutigen Zusammenhang der Fortbewegung per Bahn. Es geht um einen räumlichen Eindruck des Drinnen und Draußen. Der „Tunnel-Waggon“ soll sich durch die Flächengestaltung „in Bewegung setzen“.
Ein Spiel ist ein Spiel ist ein Spiel, 1993 - Performance, Görlitzer Park, Berlin - Träger des Kunstpreises Kunst im Görlitzer Park
ein Projekt von Paola Telesca, Klaus W. Eisenlohr, Claudio Kocking - Tänzer: Eva Maria Moog,
Carla Lobos, Thorsten Donat
Ein Spiel - aber ganz und gar nicht wie eins und eins ist - 7 Min., 16mm, color, magn. sound, 1995
dir: Paola Telesca, Klaus W. Eisenlohr, Claudio Kocking
Ein Spiel ist ein Spiel ist ein Spiel, 1993
Ein Spiel, aber ganz und gar nicht wie eins und eins ist, 1995
Das Projekt wurde als eine öffentliche Aktion von 3 Tänzern und 7 großformatigen Spielfiguren auf einem überdimensionalen Spielfeld konzipiert. Das Handlungsgeschehen sollte gleichzeitig die Vorlage für einen Experimentalfilm von 7 Minuten (16mm, Farbe, Ton) sein.
Aktionen und Dreharbeiten fanden gleichzeitig statt, unter Beachtung ihres unterschiedlichen medialen Charakters. Das Besondere des entstandenen Films ist die Animation (Trick) von Figuren im Außenraum und die direkte Einbeziehung von Choreographie in die Animation. Animation und Tanz wurden durch verschiedene und aufeinander eingehende Tempi von Akteuren, Objekten und Kameras (Einzelbildschaltung, „slow motion“, Zeitlupe) in einen experimentellen Kontext gestellt.
Der Film wurde mit sehr kurzen Schnitten aufgebaut und komponiert. Einige Sequenzen wurden teilweise aus Einzelbildern zusammengesetzt.
Diese Arbeit wurde durch die Prämierung im Rahmen des Wettbewerbes „Kunst im Görlitzer Park -Temporäre Projekte“ ermöglicht und enstand in Zusammenarbeit mit K.W. Eisenlohr und Claudio Kocking.
Urheberrechten: paola telesca, 2016